Vergangenheit und Zukunft miteinander verweben
1917
Die reiche Geschichte von Drahtweberei Dinxperlo und der Familie Hallen hat ihre Wurzeln am Anfang des vorigen Jahrhunderts. Ebenso wie sein Vater Gustav ist August Hallen aus Dinxperlo ein ausgebildeter Kupferschmied. 1917 beginnt er mit dem Bau einer Fabrik in Doetinchem. Noch bevor er die Arbeiten von dort aus aufnimmt, verkauft er das Gebäude. Ein interessantes Detail: 1933 siedelt sich die Reifenfabrik Vredestein in dieser Fabrik an.
Dinxperlo, Anholtseweg
Nachdem August Hallen kurze Zeit von Suderwick aus tätig war, baut er am Anholtseweg in Dinxperlo ein neues Bürogebäude mit Weberei und Lackiererei im hinteren Bereich. Er legt den Schwerpunkt vor allem auf die Produktion von Fliegengittern in den Farben Blau und Grün. Im Zwei-Schicht-Dienst wird jahrelang mit einer Ringspule mit hartem Draht gearbeitet. Das Fliegengitter verkauft die Metallweberei an Eisenhandel.
1932
Das Büro wird vergrößert und, ein Lagergebäude errichtet und Metaalgaas Twente in Hengelo übernommen. Die schweren Webmaschinen DL und DM werden in Dinxperlo in Betrieb genommen. Später folgen auch die feinen Webmaschinen.
1937
An der Weberstraße in Dinxperlo wird eine neue Weberei errichtet. Hinter der Zieherei wird ein Lagerplatz angeordnet. Die Drahtzieherei wird um zwei Drahtzugmaschinen und einen Ofen erweitert. Der Bau von zehn Alberts-Drahtzugmaschinen (in Eigenproduktion) machen es möglich, den Draht für Fliegengitter selbst zu ziehen. Diese Zieherei ist für die Weberei und später auch für die Schweißerei notwendig.
1941
Für ƒ 2.600,- wird eine Tischlerei eingerichtet. In den turbulenten Kriegsjahren wird nichts mehr umgebaut. Direkt nach dem Krieg startet die Drahtweberei mit einer Filterabteilung.
1946
In den Nachkriegsjahren können große Mengen an Gaze abgesetzt werden. Drahtweberei Dinxperlo expandiert mit einer Verzinkerei, Schlosserei, Schweißerei, Feinweberei und Kunststoffweberei. Dank der angeschafften Jaeger-Gazeschweißmaschinen kann ein größeres Gaze-Sortiment angeboten werden. Um 1950 sind rund 104 Menschen im Einsatz.
1955
In den fünfziger Jahren startet Drahtweberei Dinxperlo mit der Produktion von Spannrädern für staatliche Minen und den Wagenbau. In dieser Zeit werden auch die ersten Mudscreens für die Ölindustrie hergestellt. Ende 1960 will Drahtweberei Dinxperlo weiter expandieren und sucht nach einem neuen Betriebsgebäude. Dies wird an der Industriestraße in Dinxperlo gefunden. Die gesamte Kunststoffweberei zieht dorthin um. Um der Nachfrage nach Halbfertigprodukten zu entsprechen, schafft die Drahtweberei Materialverarbeitungsmaschinen an, so unter anderem eine Band- und eine Schnittmaschine, eine Punkt- und eine Nahtschweißmaschine sowie eine Exzenterpresse.
1970
Drahtweberei Dinxperlo beginnt mit dem Epoxieren, dem Schützen, Verschönern und Verstärken von Drahtgewebe durch Anbringen eines Epoxy-Coatings, was zu dieser Zeit einzigartig für die Drahtweberei ist. Die gekauften Jaeggli-Webmaschinen mit Spule und Oberschlag setzt die Produktion von Polyethylen- und Faserdrahtfliegengitter in Gang.
1980
Auch in den achtziger Jahren wechseln sich Innovationen in raschem Tempo ab. Die Anschaffung einer Drahtgreifermaschine und eines so genannten Strecktisches sind der Beweis dafür. Mit letzterem kann Metaalgaasweverij die Gaze stabiler und ebener machen. Wurden vorher nur Maschinen der Marke Jaeger gekauft, so kommen in den achtziger und neunziger Jahren italienische Maschinen sehr hochwertiger Qualität hinzu. Darüber hinaus werden Maschinen in Eigenproduktion entwickelt und gebaut.
1990
1992 webt Drahtweberei Dinxperlo erstmals ein 500-Mesh-Gewebe. Weil Drahtweberei Dinxperlo immer mehr Kunden in der Nahrungsmittelbranche bedient, werden die Anforderungen und Normen immer strenger. Die Ultraschallreinigungsmaschine sorgt für eine perfekte Reinigung und die Faserweberei wird um eine Reihe von Maschinen aus Miami erweitert.
2000
Weil sich nach der Jahrtausendwende Dekorationsgaze zu einem Trend entwickelt hat, installiert Drahtweberei Dinxperlo eine neue Maschine mit einer Breite von drei Metern.
2007
Am 15. September 2007 feiert Drahtweberei Dinxperlo ihr neunzigjähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird mit allen Mitarbeitern in der Vial Ruimzicht gefeiert.
2015
In rund einhundert Jahren haben sich die Tätigkeiten von Drahtweberei Dinxperlo erheblich erweitert. Tausende Gazesorten wurden entwickelt und produziert und werden weltweit geliefert. Der Maschinenpark bietet eine enorme Vielfalt an Webstühlen. So wird eine ganz feine Gaze mit 1.300 haarfeinen Drähten pro Zentimeter bis hin zu einer sehr groben Drahtgewebe mit Öffnungen von beispielsweise 5 cm und 4 mm Dicke hergestellt. Nach dem Weben durchlaufen viele Gazespezifikationen eine oder mehrere Nachbehandlungen, die wir im eigenen Haus durchführen. Mit der richtigen Nachbehandlung sind sie optimal für ihre spezifische Anwendung geeignet.